Balz

Für die Zucht werden große Zuchtkäfige bzw. -volieren mit Nistkästen benötigt.

Die Nistkästen sollten aus Holz bestehen und eine Grundfläche von 15 x 20 cm und eine Höhe von 15 cm besitzen. Der Einschlupf sollte 5 cm sein und wird vom Wellensittich-Weibchen oft größer genagt. Unter dem Schlupfloch sollte eine Sitzstange angebracht werden, da während der Brut das Männchen das Weibchen füttert. Nistmaterial wird nicht benötigt, da Wellensittiche ihre Eier auf dem nackten Holzboden legen und bebrüten. Die Nistkästen werden in der Voliere aufgehängt. Erfolgt eine Zucht mit mehreren Pärchen, so sind pro Paar mindestens zwei Nistkästen in ca.1 m Entfernung und auf gleicher Höhe aufzuhängen. Damit wird die Möglichkeit eines zuweilen sogar blutigen Streits der Weibchen um einen bestimmten Nistkasten vermindert.

Bis sich die Partner zusammengefunden haben, gibt es zunächst etwas Unruhe. Häufig entsteht Streit bei der Wahl des Nistkastens. Zunächst sollte man nur die Weibchen hinein geben und ein paar Tage später die Männchen.

Nach etwa eins bis zwei Wochen beginnt die Balz. Das Männchen beginnt, die Entscheidung fällt aber das Weibchen. Wenn wochenlang nicht passiert, sollten die Partner gewechselt werden. Als Schwarmvogel reagieren Wellensittiche sehr stark auf ebenfalls balzende Artgenossen. Deshalb ist die Vermehrung innerhalb eines Schwarmes wesentlich einfacher als das Zusammenbringen von nur einem Pärchen, weil hier die Stimulierung fehlt.

Bei der Balz zwitschert und gluckst das Männchen wie aufgedreht und poch mit dem Oberschnabel gegen alle Gegenstände und dem Schnabel des Weibchen. Es nickt dem Weibchen zu. Bald beteiligt sich das Weibchen und beide tippeln hin und her und lassen schmatzende, glucksende Laute vernehmen. Die Paarbildung ist vollzogen, wenn das Weibchen das hochgewürgten Futter des Männchen annimmt und sie das Kopfgefieder zum Kraulen anbietet.

Paaren werden sie sich aber i .d. R. nur bei geeigneten Nistmöglichkeiten. In Einzellfällen legt das Weibchen aber auch die Eier einfach auf den Boden ab. Die Gefahr einer aus der Sicht des Halters ungewollte Brut ist bei Pärchen immer gegeben.

Zur Paarung stellt das Weibchen den Schwanz hoch und breitet die Flügel aus. Das Männchen besteigt den Rücken des Weibchen. Die Begattung dauert einige Minuten.

Wellensittiche sollten jährlich nicht mehr als zwei Bruten haben. Ab dem 10 Monat kann man Wellensittiche brüten lasen.

zum Thema Treue: Die wilden Wellensittiche bleiben sich lebenslang treu. Bei unseren Haustier-Wellensittiche wird die Treue nicht mehr so genau genommen. Besonders die Männchen tun sich dabei hervor. Begründet wird das häufig mit er einfachen Futterversorgung für die brütende Henne.