Wellensittiche und andere Haustiere
Von Vogel zu Vogel
Der Wellensittich ist ein friedfertiger Vogel, der mit jedem Vogel harmonisch
zusammenleben könnte, wenn nicht seine Verspieltheit wäre. Er zwickt schon mal in die
Füße andere Vögel oder zerrupft aus bloßem Spieltrieb fremde Nester, da sie selbst
kein Nistmaterial nutzen.
geeignete Mitbewohner
- Nymphensittiche (Nymphicus hollandicus) werden vom Wellensittich
häufig als seinen Artgenossen angesehen. Er krault und füttert ihn und fühlt sich in
dessen Gesellschaft wohl. Freilebende Nymphensittiche sind ebenfalls in Australien
beheimatet und beide Arten brüten ja auch in denselben Bäumen. Sie sind
friedlich und werden auch häufig problemlos mit Wellensittichen
zusammengesetzt. Allerdings gibt es nie eine Garantie, dass die einzelnen
Vögel sich vertragen.
Nymphensittiche sind vom Charakter her
sehr viel ruhiger, während Wellensittiche
sehr quirlig sind. Im allgemeinen sagt man, dass mehrere Wellis sozusagen bei
Nymphensittichen domineren, aber ein Nymphensittich kann durchaus
schon mal sehr übel zubeißen, da er ja den härteren und kräftigeren Schnabel
hat.
- Zebrafinken (Taeniopygia guttata) leben in der australischen
Heimat mit Wellensittiche zusammen und leben problemlos zusammen.
- Auch die Prachtfinken Muskatfinken (Lonchura punctulata), Japanische
Möwchen (Lonchura striata), Reisfinken (Padda
oryzivora), Ringelastrilde (Stizoptera bichenovii) und Schmetterlingsfinken
(Uraeginthus-Arten) eignen sich in großen Volieren für die
Vergesellschaftung mit Wellensittiche.
- Stare, Kardinäle, Drosseln und Tauben können in großen Volieren
untergebracht werden, da sie sich gleichgültig untereinander verhalten.
- Diamant- u. Kaptäubchen sind zu gutmütig und lassen sich von
Wellensittiche zu viel gefallen.
bedingt geeignete Mitbewohner
- Die australischen Grassittiche (Neophema) sind ebenfalls
mögliche Partner für ihn. Grassittiche sind in etwa so groß wie Wellensittiche und
harmonieren mit ihnen in Volieren sehr gut. Während der Brut sollte man die Arten jedoch
unbedingt trennen.
- Schönsittiche (N. pulchella) sind während der Brutzeit
ebenfalls von den Wellensittichen zu trennen, da sie während der Jungenaufzucht sehr
aggressiv sind.
- Bourkesittiche (Grassittiche - Neophema)
Bourkesittiche haben andere Aktivitätsphasen als Wellensittiche, es sind
dämmerungsaktive Vögel. Deshalb ist es nicht ratsam sie mit den quirligen
Wellensittichen zusammen in einem Käfig zu halten. Sie würden sich gegenseitig
stören. Auf der anderen Seite sind Bourkesittiche sehr friedfertig. Und auch
wenn sie nicht richtig zahm werden, so sind sie meist auch nicht sehr scheu
bzw. ängstlich. Deshalb sollten sie zusammen mit Wellensittiche nur in
geräumigen Volieren gehalten werden.
- Bourkesittiche (N. bourkii), Feinsittiche
(N. chrysostoma), Glanzsittich (N. splendida),
Klippensittiche (N. petrophila), Orangebauchsittiche (N.
chrysogaster), Plattschweifsittiche (Platycercus) und Schmucksittiche
(N. elegans) kann man aus den vorgenannten Gründen nur in einer geräumigen Voliere ebenfalls mit
Wellensittichen vergesellschaften.
Nicht geeignete Mitbewohner
- Bei Großpapageien besteht die Gefahr das aus Versehen der
Wellensittich durch den starken Schnabel verletzt oder getötet wird. Zudem verstehen die
Großpapageien die Körpersprache der unterlegenen Wellensittiche nicht.
- Unzertrennliche (Agaporniden) sollte man ebenfalls nicht mit
Wellensittichen zusammenhalten, da massigeren Unzertrennlichen einen sehr kräftigen
Schnabel haben und auch mal einsetzen. Die Agaporniden zerbeißen die Beine
der Wellis oder noch mehr, da sie fürchterlich eifersüchtig werden können.
Denn: Solange Agaporniden noch Jungtiere sind, sind sie meist friedlich, aber
wehe wenn sie erwachsen sind. Ihr erstes Angriffsziel sind dann die Füße der
vermeintlichen Gegner. Das Revierverhalten ist sehr ausgeprägt und sie kennen
auch keine Angst vor größeren.
- Kanarienvögel Für diese kleineren, zarteren Vögel können die o. g.
Angewohnheiten der Wellensittiche zu unangenehmen Begegnungen führen
Andere Hausbewohner
- Hund und Wellensittich können sich miteinander anfreunden, wenn der
Vierbeiner so erzogen wurde, daß er den Wellensittich als Familenmitglied akzeptiert. Der
Hund kann ihn dann als sein Schützling annehmen und über ihn wachen.
- Katze und Wellensittich schließen nur in äußerst seltenen Fällen
Freundschaft. Für die Katze ist der Vogel ein Beutetier. Eine ständige Aufsicht ist
notwendig wenn die beiden frei in der Wohnung sind.
- Meerschweinchen und Wellensittiche lassen sich gegenseitig in Ruhe.
Schwieriger kann das Verhältnis zu einem Hamster, die als Nachttiere
tagsüber mürrisch sind und zu Kaninchen sein.
