Wellensittiche versuchen - genetisch bedingt - ihre Krankheit zu verbergen. In der
Wildnis wird ein kranker Vogel schnell zur Beute oder er wird aus dem Schwarm
ausgestoßen. Deshalb ist besonders auf Verhaltensveränderungen zu achten.
Erste Krankheitskennzeichen sind:
- Der Wellensittich sitzt aufgeplustert mit leicht hängendem Schwanz in fast
waagerechter Haltung auf seinen Lieblings- oder Schlafplatz. Das Sträuben des Gefieders
dient der Wärmeregulation.
- Der Schnabel ist im Rückengefieder vergraben, die Augen halbgeschlossen.
- Der Wellensittich schläft auf beiden Füßen. Manche Wellensittiche schlafen allerdings
grundsätzlich auf beide Füße.
- Der Wellensittich meidet Kontakt und ißt wenig.
- Vernachlässigung seines Lieblingsspielzeuges
- Der Kot ist dünnflüssig oder verfärbt. Die Kloake und die Schwanzunterseite ist
verschmutzt.
- Entzündete Augen
- Der Sittich schnappt nach Luft und macht dabei piepsende Atemgeräusche
Übergewicht
Viele Wellensittiche sind zu dick. Normale "Hansi-Bubis"-Wellensittiche
sollten etwa 40 g wiegen, Standardsittiche dürfen 10 g mehr schwerer sein. Wenn
Wellensittiche 50 Gramm und mehr auf die Waage bringen, ist abnehmen angesagt. Dickmachene
Kolbenhirse und zuckerhaltige Kräcker sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Bewegung
in Form von Freiflug läßt die Fettschichten schmelzen.
Bei zu dicken Wellensittichen ist die Gefahr von Ballengeschwüren, Fettgeschwülste
(Lipome) und Organverfettung besonders groß.
Erste Hilfe Maßnahmen
- Vogel separieren
Den Vogel in einem Einzelkäfig unterbringen und für Wärme und Ruhe sorgen. Somit wird
auch die Ansteckungsgefahr gebannt.
- Bestrahlung mit Infrarot-Licht
Weiterhin kann mit Infrarotstrahlern den Vogel geholfen werden (allerdings nicht bei
Krämpfe und Lähmungen, die sich z. B. durch hängenden Flügel zeigen). Die
Körpertemperatur eines Wellensittichs beträgt normalerweise 41° Celsius. Bei kranken
Vögeln liegt die Temperatur niedriger und sie frieren. Die Strahlen dringen unter der
Haut und regen Kreislauf und Stoffwechsel an. Den Strahler etwa 40 cm vom Käfig entfernt
aufstellen und nur eine Hälfte bestrahlen, damit der Wellensittich ausweichen kann. Die
Temperatur soll nicht 35 Grad im Käfig übersteigen und darf mehrere Stunden dauern.
- Trinkwasser
Kranke Vögel trinken häufiger als sonst. Deshalb kann man das Wasser natürliche
Stärkungsmittel wie Traubenzucker und Honig zusetzen. Ebenfalls kann so Kamillentee
verabreicht werden. Aber hier gilt: zuviel ist ungesund.
- Tierkohle
Bei Durchfall kann Tierkohle aus dem Fachhandel helfen
