Parasiten

Federlinge und Federschaftlinge:
Federlinge sind 1 - 3 Millimeter große Parasiten, die mim Gefieder leben. Sie fressen Federpartikel und können bei starkem Befall Teile des Gefieders zerfressen. Probleme treten nur auf, wenn die Federlinge sich massenweise vermehren.

Federschaftlinge leben innerhalb des Federschaftes der Deck- und Schwungfedern. Ein Befall geht mit erheblichen Juckreiz einher. Der Vogel zerbeißt die Federschäfte

Befallene Wellensittiche kratzen und putzen sich sehr häufig. In Zooläden sind verschiedene Mittel wie Sprays, Puder und Fliegenstrips erhältlich.


Grabmilben (Räudemilben) / Schnabelräude
Am häufigsten werden Wellensittiche von Grabmilben befallen. Diese Grabmilben sind etwa 0,4 mm lang und deshalb für das bloße Auge nicht erkennbar. Sie werden von den Elternvögel auf die Küken übertragen; eine Übertragung von einem erwachsenen Vogel auf einen anderen ausgewachsenen Sittich ist unwahrscheinlich Die sogenannten Schnabelräude bricht oft zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat bei einem Sittich aus.

Bei einem guten Immunsystem können die Milben reaktionslos in der Haut liegen. Bei Stress oder Krankheit können sich die Milben plötzlich vermehren, so dass auch noch in späteren Jahren die Schnabelräude auftreten kann.

Die Milben graben sich in das Schnabelhorn und der Wachshaut ein, bei schwerem Befall auch an den Füßen, den Augenlidringen und der Kloakenumgebung. Grabmilben graben winzige Röhren in das Schnabelhorn und in verhornte Hautpartien der Wellensittiche und ernähren sich von den Körperzellen ihres unfreiwilligen Wirtstieres. Sie leben vom Keratin und bilden mit den Ausscheidungen der Milben eine graubraune Kruste, die mitwinzigen Löchern durchsetzt ist. Der Wellensittich verspürt ein Juckreiz.

Häufig treten auch Wucherungen und Auswüchse am Schnabelhorn auf. Oft beginnt die Schnabelräude von den beiden Schnabelwinkeln aus. Danach befallen die Milben den Ober- und Unterschnabel. Mit der Zeit bröckeln die Beläge ab und darunter erkennt man deutlich den von den Milben verursachten porösen Schnabel. Wenn der Schnabel jedoch zu stark durchbohrt wird, kann er leicht abbrechen. Danach befallen sie den Bereich um die Kloake, die Beine und die Augengegend.

Behandelt wird der Vogel durch Einreiben der betroffenen Stellen mit Paraffinöl, Vaseline (oder auch Speiseöl). Die Behandlung sollte zwei bis vier Wochen dauern, auch wenn die  Beläge in der Regel bereits nach wenigen Tagen abfallen. Das Öl  erstickt die Milben, da sich ein feiner Ölfilm über die Öffnungen der Bohrgänge legt.

Ist der Sittich an den Augen oder übermäßig stark mit den  Parasiten befallen, sollte man einem Tierarzt zu Rate ziehen. Mit speziellen Lösungen weicht er die Borken auf und löst sie ab. Die Krusten enthalten Milben und Eier und müssen sorgfältig vernichtet werden. Mit Paraffinöl werden die betroffenen Hautstellen eingepinselt, um die Bohrgänge der Milben zu verstopfen. Dadurch ersticken die meisten Milben.

Die betroffenen Stellen müssen vom Tierbesitzer weiterbehandelt werden, indem er sie täglich mit einer milbenabtötenden Flüssigkeit betupft. Das Milbenmittel gelangt in das Blut des Wellensittichs und bekämpft auf diesen Weg die Milben. Scheue Vögel, die nicht täglich gefangen werden können, erhalten ein Präparat, das in größeren Zeitabständen auf den Nacken aufgetropft wird. Es verteilt sich dann in der Haut und lässt die noch vorhandenen Milben nach und nach absterben.

Grabmilben sind für den Menschen ungefährlich.


Haarwürmer:
Wellensittiche in Außenvolieren können Haarwürmer aufnehmen. Die Würmer bohren sich in die Schleimhaut von Darm und Kropf und vermehren sich dort. Folge sind Apathie, Abmagerung und Durchfall, jedoch verläuft die Krankheit selten tödlich. Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten vom Tierarzt. Bei einem Befall sollte später der Boden erneuert werden.


Rote Vogelmilben (Dermanyssus gallinae):
Diese Parasiten (0,7 und 1,1 mm groß) saugen den Vögeln das Blut aus und können auch andere Krankheiten auf den Vogel übertragen. Sie sind nachts aktiv. Am Tage halten die Milben sich in Ritzen und Spalten versteckt. Die Milben kann man mit bloßem Auge als winzige rot- oder schwarzbraune Punkte erkennen. Vom Ei zur Larve dauert die Entwicklung der Roten Vogelmilbe bei Temperaturen um 20°C nur zwei Tage. Sie können über ein halbes Jahr fasten. Die Bekämpfung erfolgt mit Sprays oder Puder.

Ein befallener Sittich ist nachts extrem unruhig und kratzt sich oft. Tagsüber schläft der Vogel viel, wirkt matt und lustlos. Wichtig ist, den Käfig, das Zubehör und die Umgebung des Käfigs von Milben zu befreien. Dazu sind Käfig mit sämtlichen Inventar zu reinigen und desinfizieren. Es empfiehlt sich, schwer zu reinigendes Inventar wie Natur-Stangen auszutauschen.  Vom Tierarzt können Sie ein Kontaktgift erhalten.


Spülwürmer
treten bei Volierenhaltung auf. Die Wurmeier gelangen mit dem Kot anderer Vögel in die Voliere und werden von Wellensittiche aufgenommen. Die Spulwürmer (bis zu 3,5 cm lang) vermehren sich rasch im Darm, so das die Vögel abmagern, apathisch werden und Durchfall bekommen und sogar an Vergiftung (durch Stoffwechselprodukt der Würmer) oder Darmverschluss sterben.

Die  stark geschwollene Darmschlingen sind durch die dünne Haut des Bauches sichtbar

Bei einem Befall hat der Tierarzt wirksame Mittel bereit. Nach einem Befall sollte der Boden erneuert werden.

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